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Schulbücher: Heteronormativ und stereotyp

veröffentlicht am 2. Mai 2012

Schulbücher sollen das Wissen vermitteln, das als besonders relevant für das Leben in einer Gesellschaft eingestuft wurde. Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* spielen dabei offensichtlich keine Rolle.

Viele Bücher - viele Stereotype / Foto: © Landei - Fotolia.com

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Die Autorin Melanie Bittner untersucht, welche Geschlechterkonstruktionen in aktuellen Schulbüchern zu finden sind und wie Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans* und Inter* (LSBTI) dargestellt werden.

Sie analysiert dafür 19 Bücher für die Unterrichtsfächer Englisch, Biologie und Geschichte ausführlich. Fazit: In allen Fächern muss gehandelt werden. Geschlechteraspekte und LSBTI werden in Schulbüchern häufig gar nicht oder nur unzureichend thematisiert. Im wesentlichen wird eine heterosexuelle Normisierung und eindeutig binäre Geschlechterzuweisung abgebildet und weitergegeben. Viele Grundüberzeugungen werden nicht expliziert, spielen aber in der Darstellung und der (bewussten) Auslassung eine wichtige Rolle. Durch Stereotypisierungen bildet sich eine Art „heimlicher Lehrplan“.

Gesellschaftlichen Diskurs anregen

Die Autorin bietet in ihrer Zusammenfassung Lösungsansätze für eine Veränderungen hin zu gleichstellungsorientierten Schulbüchern. Als Unterstützung für die pädagogische Praxis dient eine Sammlung von Unterrichtsmaterialien. Mit der Veröffentlichung der Studie, will die GEW den Diskurs zwischen Theorie, Politik und Praxis fördern und mit Schulbuchverlagen, Kultusverwaltungen und Lehrer_innen ins Gespräch kommen.

Hier könnt Ihr die Studie als pdf-Datei herunterladen