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Marginal und ideal – Regenbogenfamilien im Familienbericht

veröffentlicht am 24. September 2015

Die Familienministerin hat den aktuellen Familienbericht NRW vorgestellt. Die gute Nachricht: Regenbogenfamilien kommen vor – die schlechte: Gerade fünf Seiten des 250 Seiten starken Berichts befassen sich mit dem Thema.

Wenig Neues über Regenbogenfamilien - der Familienbericht NRW

Wenig Neues über Regenbogenfamilien – der Familienbericht NRW

Vielfalt ist ein Wort, das im Zusammenhang mit dem Familienbericht häufig verwendet wird. Dabei scheint sich diese Vielfalt auf den ersten Blick auf die Frage „Verheiratet oder nicht“ zu beschränken. Die Zahlen vermitteln ein eher traditionelles Bild: 73,6 Prozent der Familien bestehen aus verheirateten Paaren mit Kindern, 19,1 Prozent sind Alleinerziehende und 7,3 Prozent Lebensgemeinschaften. Erst in den Tiefen des Berichts wird es differenzierter und hier tauchen dann auch Regenbogenfamilien auf.

Auf den Seiten 123 bis 128 finden sich einige Zahlen und Fakten zu Regenbogenfamilien, die sich aber großteils auf bereits bekannte Studien stützen. Eins wird aber dank des Familienberichts besonders deutlich: Regenbogenfamilien entsprechen im Hinblick auf die Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit einem weit verbreiteten Ideal. Denn immerhin 45 % aller befragten Familien wünschen sich hier eine gleichmäßigere Aufgabenteilung. Ein Wunsch, der in vielen Regenbogenfamilien bereits realisiert ist.

Der Familienbericht ist der erste seit 25 Jahren und soll eine Basis darstellen für regelmäßige Untersuchungen und Befragungen von Familien, um künftig auf gesellschaftliche Entwicklungen in der Familienpolitik reagieren zu können. Grundlage ist eine telefonische Befragung von 1.000 Familien durch das Meinungsforschungsinstitut Emnid im März 2015. Beantwortet wurden die Fragen zu sechs Themenfeldern durch einen Elternteil: Wie bewerten Familien selbst ihre Situation? Wo liegen ihre Probleme im Alltag? Welche Unterstützung benötigen sie von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft?

Weitere Informationen finden Ihr auf der Website zum Familienbericht , den ihr hier auch in Kurz- und Langfassung herunterladen könnt.